Viele Personen, die von einer neuen Küche träumen, bringen nicht das nötige Eigenkapital mit, um sich die Traumküche „einfach so“ leisten zu können. Sie sind auf eine Finanzierung angewiesen. Zahlreiche Möbelhäuser und Küchenstudios bieten ihren Kundinnen und Kunden eine sogenannte Händlerfinanzierung an, oft mit einer 0-Prozent-Finanzierung.
Was ist eine Händlerfinanzierung?
Sie kaufen Ihre neue Küche direkt im Geschäft auf Kredit. Die Abwicklung des Kredits, der über ein kooperierendes Bankinstitut vergeben wird, übernimmt das Möbelhaus für Sie. Die Angebote für die Händlerfinanzierung werben meist mit besonders günstigen Zinsen, und nicht selten mit einer 0-Prozent-Finanzierung. Achten Sie bei den Konditionen auf alle Details im Kreditvertrag und prüfen Sie diesen in aller Ruhe.
Oft sind die Angebote nicht so günstig, wie Sie auf den ersten Blick aussehen. Vergleichen Sie, ob Sie die selbe Küche mit gleicher Ausstattung ggf. bei einem anderen Shop günstiger bekommen. Oft ist es so, dass die attraktiven Kreditkonditionen dadurch ermöglicht werden, dass der Grundpreis der Küche ein höherer ist. Die günstigen Zinsen oder sogar die Null-Prozent-Finanzierung refinanziert das Möbelhaus so über den höheren Preis für die neue Küche. Vergleichen Sie den Gesamtpreis und achten Sie auf versteckte Kosten, wenn Sie beispielweise länger für die Rückzahlung des Kredits benötigen.
Der Vorteil einer Händlerfinanzierung
Sie müssen sich nicht separat um Kauf und Finanzierung kümmern, sondern erhalten beides bequem aus einer Hand. Das Möbelhaus oder das Küchenstudio übernimmt die Formalitäten mit der Partnerbank und erleichtert Ihnen die "Arbeit". Wenn Ihnen dieses Minus an Aufwand ein Plus an Kosten wert ist, kann eine Händlerfinanzierung für Sie der richtige Weg zur neuen Küche sein.
Nachteile bei der Händlerfinanzierung
Auch wenn die Abwicklung direkt im Handel unkompliziert ist, so hat die Bequemlichkeit doch auch Nachteile.
- Keine Vergleichsmöglichkeiten: Gehen Sie den Weg über die Händlerfinanzierung entfällt der Kreditvergleich: Sie haben nicht die Wahl, verschiedene Finanzierungsangebote miteinander zu vergleichen und sich für das Darlehen mit den günstigsten Konditionen zu entscheiden. Käufer sind also vom Angebot des jeweiligen Shops abhängig.
- Keine Flexibilität: Sie möchten über die Küche selbst hinaus noch weitere Anschaffungen tätigen und beispielsweise Geschirr, Küchentisch mit Stühlen, Küchenkleingeräte, einen Kaffeevollautomaten oder einen Geschirrspüler erwerben? Oder der Küche ein Fliesenupdate verpassen und auch die Wände neu streichen? In diesem Fall müssen Sie für alle Ausgaben jenseits der Einbauküche eine zweite Finanzierungslösung finden.
- Getrennte Verträge für Kauf und Kredit: Wenn Sie den Küchenkauf doch noch rückgängig machen, wird es kompliziert. Kauf- und Kreditvertrag sind zwei Paar Schuhe. Der Kreditvertrag kann also weiterlaufen, auch wenn Sie sich im Nachhinein gegen die Küche entscheiden. Die Konsequenz: Sie müssen für die Rückzahlung des Darlehens aufkommen, bis das Küchenstudio Ihnen das Geld für die Küche erstattet.
- Keine Barzahlerrabatte: Entscheiden Sie sich für eine Händlerfinanzierung, können Sie, anders als bei einer Küchenfinanzierung über eine unabhängige Bank, nicht von möglichen Rabatten bei Barzahlung profitieren.