Für Privatanleger und Privatanlegerinnen haben sich die Vorzeichen für den Vermögensaufbau in den vergangenen Jahren teilweise grundlegend geändert. Insbesondere der Deutschen liebste Anlageklasse, die fest verzinsten Anlagen wie beispielsweise Sparbuch oder Festgeld, waren während der Niedrigzinsphase seit der Finanzkrise 2008 zunehmend unattraktiv. Die spärliche Rendite wird mittlerweile von der Inflation nicht nur egalisiert, sondern mitunter sogar deutlich in den Verlustbereich geschoben. Auch wenn in jüngster Vergangenheit ein zunehmender Trend hin zu Investitionen an den Kapitalmärkten zu beobachten ist, so rückt daneben auch eine andere Anlageklasse in den Fokus privater Investoren und Investorinnen: Immobilien.
Sowohl Projektentwickler/-innen und Makler/-innen, aber auch die Presse im Allgemeinen und fachkundige Experten und Expertinnen im Speziellen preisen Immobilien als vergleichsweise risikoarme Investitionsform, die mangels großer Nachfrageschwankungen primär zwei Dinge verspricht:
- große Wertstabilität
- konstante Rendite
Die diesbezüglichen Prognosen liegen regelmäßig zwischen 4 und 7 Prozent pro Jahr. Das entspricht in etwa der Rendite, die deutsche Sparer/-innen in den 80er und 90er Jahren mit einem Sparbuch erzielen konnten.
Festverzinsliche Spareinlagen vs. Immobilienkauf
Der wesentliche Unterschied bei diesem Vergleich von festverzinslichen Spareinlagen und Immobilien liegt jedoch nicht aufseiten der Renditeerwartung, sondern im mit der jeweiligen Anlageklasse verbundenen Verlustrisiko. Während bei fest verzinsten Spareinlagen die Rendite im Vorhinein verbindlich fixiert wird, stellt sich die tatsächlich mit einer Immobilie erzielte Rendite oft erst nach vielen Jahrzehnten heraus – und ist keinesfalls in irgendeiner Form garantiert.
Ob eine Immobilie als Kapitalanlage die erhoffte Rendite einbringt, ist von zahlreichen Faktoren abhängig, auf die Sie als Investor/-in lediglich teilweise oder sogar gar keinen Einfluss haben. Aufgrund des mitunter sehr langen Anlagehorizonts und der damit verbundenen Unsicherheit sind Immobilien als Kapitalanlage nicht für alle Privatanleger/-innen gleichermaßen geeignet.
Grundsätzlich erfüllen Immobilien die Erwartungen insbesondere dann, wenn sowohl der Wert der Immobilie als auch die regelmäßigen Mieteinnahmen bis zum Verkauf des Objekts deutlich steigen und für die Investitionsdauer der damit verbundene Erhaltungs- und Verwaltungsaufwand möglichst gering bleibt. Damit dieses Konzept aufgeht, sollten Privatanleger/-innen, die sich für Immobilien als Kapitalanlage interessieren, vor allem die in diesem Artikel aufgeführten Aspekte berücksichtigen.