Ist das passende Grundstück gefunden und der Kauf erfolgt, beginnen die Vorbereitungen für den Hausbau. Besonders in dieser Phase können neben vorhergesehenen auch diverse unvorhergesehene Baunebenkosten entstehen, etwa weil der Abriss bestehender Gebäude sich komplizierter gestaltet als zunächst gedacht.
Das sind mögliche Kostenpunkte in der Bauvorbereitungs-Phase:
- Baugenehmigung wird über den Bauantrag gestellt
- Bauantrag
- Bauanzeige: Zeigt den Beginn des Bauvorhabens an.
- Statiker/-in: Erstellt Standsicherheitsnachweis für Bauvertragsprüfung.
- Grundstücksfreimachung
- Abriss von bestehenden Gebäuden
- Vermessung / Vermessungsunterlagen
- Bodengutachten
- Baumfällarbeiten
- Errichten von Baustraßen
- Anschluss von Wasser und Strom für den Bau
- Erdarbeiten und Aushub von Baugruben
- Kosten für den Anschluss von Wasser, Gas, Strom, Telefon, Internet und Kabelfernsehen
Durch Eigenleistungen lassen sich in der Bauvorbereitungsphase Kosten sparen. Allerdings sollten einige der Arbeiten nicht von Laien durchgeführt werden. Den Anschluss der Leitungen beispielsweise sollten Fachleute übernehmen. Wer hingegen über entsprechende Vorerfahrung verfügt, kann gegebenenfalls einfache Baumfällarbeiten selbst durchführen.
Beispielhafte Baunebenkosten während den Bauvorbereitungen
Gehen wir auch hier von dem oben genannten Beispiel aus. Das Paar plant einen Hausbau mit einem Kaufpreis in Höhe von 450.000 Euro. Im folgenden stellen wir Ihnen eine beispielhafte Rechnung dar, wie die möglichen Baunebenkosten während dieser Phase des Hausbaus aussehen könnten.
1. Baugenehmigung, Bauantrag und Bauanzeige
Die Kosten variieren von Bundesland zu Bundesland zwischen 0,2 Prozent und 0,7 Prozent der Bausumme. Rechnen Sie einfachheitshalber mit 0,5 Prozent. Bei einem Kaufpreis von 450.000 Euro sind dies 2.250 Euro.
2. Prüfstatiker/-in
Für die technische Bauprüfung (Standsicherheit, Wärmeschutz, Schallschutz, Umweltschutz etc.) über das Bauamt oder auch freie Statiker/-innen kommen Kosten in Höhe von ca. 1.000 bis 2.500 Euro auf Bauende zu.
3. Vermessungsunterlagen
Die Erstellung eins amtlichen und eines objektbezogener Lageplans für den Bauantrag durch ein Vermessungsbüro, Vermessungsingenieure und -ingenieurinnen oder das Katasteramt schlägt je nach Bundesland mit 2.000 Euro bis 3.000 Euro zu Buche.
4. Bauvertragsprüfung
Um mögliche Fallen in Klauseln zu vermeiden, empfiehlt sich die Prüfung des Bauvertrags durch einen Anwalt oder eine Anwältin. Rechnen Sie mit Kosten in Höhe von 200 Euro bis 300 Euro.
5. Bodengutachten / Baugrundachten
Diese Kosten sind je nach Vorhaben und Grundstück sehr unterschiedlich und wird im Bereich zwischen 0,1 Prozent und 0,5 Prozent der Kaufkosten liegen.
6. Erschließungskosten und Hausanschlüsse
Diese stellen einen recht hohen Anteil der Baunebenkosten dar und liegen in der Regel zwischen 10.000 Euro und 20.000 Euro. Gasanschluss, Frischwasseranschluss und Abwasseranschluss aber auch der Anschluss an das Stromnetz, Telefon- und Interanschluss sowie ggf. der Anschluss an das Verkehrsnetz addieren sich schnell zu beachtlichen Summen.
7. Freimachung des Baugrundstücks
Hierzu zählen unter anderen Abrisskosten sowie Baumfällarbeiten und Rodung und die Kosten für die Fällgenehmigung. Von Fall zu Fall sind die Kosten hier sehr unterschiedlich, betragen aber schnell einige 1.000 Euro. Für Baumfällarbeiten fallen Kosten zwischen 8 bis 50 Euro pro Meter Baum an. Der Abriss von bestehenden Gebäuden auf dem Grundstück liegt in der Regel zwischen 50 und 200 Euro pro Quadratmeter.
8. Einrichten der Baustelle
Müssen Baustraßen eingerichtet werden, fallen ca. Kosten von 11 Euro pro Quadratmeterweg an. Je nachdem, wie das Grundstück gelegen und zugänglich ist, fallen diese Kosten höher oder niedriger aus.
9. Erdarbeiten und Aushub von Baugruben und Kellern
Sowohl die Erdarbeiten und der Aushub der Baugrube sowie dem Kellerraum muss berücksichtigt werden, als auch die Kosten für die Abfuhr des ausgehobenen Erdreichs. Für die Entsorgung sollten Sie fünf bis 15 Euro pro Kubikmeter einplanen. Die Kosten für des Aushub selbst sind abhängig von der Bodenklasse und können sehr unterschiedlich ausfallen. Die Spanne reicht dabei von 3,50 Euro pro Kubikmeter bis hin zu 100 Euro.